Wahnsinnsduell in Pommern
- norbertockenga
- 14. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Mitfavorit Breslau wehrt sich in Thorn nach Kräften, muss sich nach einem fesselnden Rennverlauf aber doch geschlagen geben. Lublin behält die Tabellenführung.
Eine innerrussische Rivalität, eine spinnende Startmaschine und ein entfesselter Patryk Dudek – das Duell der Verfolger von Überflieger Lublin am Sonntag in Thorn an der Weichsel hat ganz schön was zu bieten. Erst kurz vor Schluss können sich die Gastgeber so weit absetzen, dass in 49:41 ein klarer Heimsieg zustande kommt.
Und das trotz einigen Hickhacks um Robert Lambert. Der Engländer wird gleich zwei Mal von der defekten Startmaschine genarrt, schaut beiden Malen der Disqualifikation wegen Startbandberührens ins Auge – wird aber jeweils von Schiri rehabilitiert und lässt sich von dem Heckmeck nicht kirre machen.

Lambert schreibt neun Punkte – obwohl er sich gleich zwei Mal Artjom Laguta geschlagen geben muss. Der Russe fährt dabei wieder jene spektakulären Anlieger auf der Außenbahn, für die er auch in seiner erfolgreichen WM-Zeit berühmt-berüchtigt geworden ist: immer haarscharf mit dem Hinterrad an der Bande entlangschrammend, auf der Suche nach maximaler Traktion.
Laguta ist bei Breslau klar der beste Mann. Weil Neuverpflichtung Brady Kurtz überhaupt nicht ins Rennen findet und Maciej Janowski nach einem Dreier stark abbaut, liegen die Gäste aus Niederschlesien schon bald um sechs Punkte hinten. Damit können sie die taktische Reserve ziehen. Doch die Einwechslung von Janowski anstelle von Dan Bewley verpufft, da Patryk Dudek und Mikkel Michelsen ihre Gegner Laguta/Janowski mit 5:1 an die Wand fahren.
Eine zweite taktische Reserve in Form von Jakub Krawczyk zündet später zwar. Und auch Brady Kurtz holt den erster Sieg. Doch obwohl die Läufe auf der Bahn von vielen Überholmanövern und äußerst gewagten Linienwahlen und -wechseln geprägt sind, ändert sich am Gesamtstand nicht viel: Saifutdinow, Dudek, Michelsen und Lambert können den Vorsprung von Thorn konstant halten, wenn auch nur mit äußerstem Einsatz.
Aufsteiger Rybnik besiegt in einem hoch emotional ausgetragenen Duell die Mannschaft von Landsberg an der Warthe – die über den Winter dem Konkurs ins Auge geschaut und die gesamte Führungsriege ausgetauscht hat. Anders Thomsen ist für die Gäste klar der beste Mann, schrammt nur an einem Punkt am Maximum vorbei. Doch sein Landsmann Nicki Pedersen führt bei Rybnik ein Trio von Elfpunktefahrern an – mit den beiden Australiern Chris Holder und Rohan Tungate. Bei den Gästen ist. Thomsen zu oft auf sich allein gestellt, sodass Rybnik zuhause mit acht Punkten Vorsprung siegt – und Landsberg gleich wieder in die Krise schießt.
Bei Graudenz geht die sensationelle Vorstellug von Michael Jepsen Jensen weiter. Die Partie in Tschenstochau ist wegen einer regnerischen Wettervorhersage schon früh von Freitagabend auf Sonntag verlegt worden. Bei den Gastgebern steht Jason Doyle unter Druck: Der Däne hat sich im Vorfeld mit wüsten Beschimpfungen auf halb Polen durch eine internationale Pressekonferenz gepoltert und proletet – hält sich aber gegen seinen Exverein, von dem er im Unfrieden gegangen ist, mit 15 Punkten schadlos. Dennoch gewinnt Graudenz in Tschenstochau, angeführt von Jepsen Jensen, der 14 Punkte holt, und unterfüttert von den beiden Aussies Max Fricke und Jaimon Lidsey sowie dem Russen Wadim Tarasenko.
Der Auswärtssieg von Graudenz fällt damit genauso hoch aus wie jener von Lublin am Freitagabend, sodass die beiden Teams nach dem ersten Spieltag punkt- und scoregleich die Tabelle anführen.
Zahlen, bitte
Tschenstochau – Graudenz 39:51
Rybnik – Landsberg 49:41
Thorn – Breslau 49:41
Grünberg – Lublin 31:59
1. Lublin 2
2. Graudenz 2
3. Thorn 2
5. Landsberg 0
6. Breslau 0
7. Tschenstochau 0
8. Grünberg 0
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