Smolinski steigt in die Saison ein
- norbertockenga
- 17. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Am Ostersonntag fährt Martin Smolinski in Pocking sein erstes Rennen des Jahres 2025 – an einem Ort, der Erinnerungen an schmerzgepeinte Wochen weckt.
Martin Smolinski wurde quasi Augenzeuge des Aufschwungs. „Ich war vor ein paar Jahren ganz in der Nähe von Pocking bei meiner Reha“, erinnert sich der Langbahnweltmeister an die Zeit unmittelbar nachdem er eine künstliche Hüfte eingesetzt bekommen hatte. „Damals bin ich immer mal wieder zum Stadion rübergehumpelt – und habe gesehen, was die Vereinsmitglieder da alles bewegt haben. Seinerzeit haben sie gerade die Bande neu gemacht. Mittlerweile machen sie auch eine richtig gute Nachwuchsförderung – und haben eine gute Zusammenarbeit mit der Stadt.“
Am Ostersonntag kommt Smolinski im Pockinger Rottalstadion aus seiner fahrerischen Winterruhe – bei einem Vierländervergleich, in dessen Rahmen das deutsche Team auf durchwegs sehr junge Teams aus Tschechien, Dänemark und Schweden trifft. Die Deutschen sind dank ihrer ausgeglichenen Besetzung Favorit: Neben Smolinski fährt Lokalmatador Valentin Grobauer, der auch Jugendwart des MSC Pocking ist, Sandro Wassermann, Patryck Hyjek und Celina Liebmann.

Weder für den Verein noch für Smolinski ist der traditionelle Länderkampf übrigens das wahre Erwachen aus dem Winterschlaf. „Smoli“ hat zwar 2025 noch kein Rennen gefahren, aber als neuer Vorstandschef des MSC Olching schon ein Nachwuchstraining organisiert und vor allem reihenweise Halb- und Viertellitermotoren fertig getunt – für sich selbst, aber auch für seine Kundschaft in Polen. „Für den Abend des Gründonnerstag hat sich noch Robert Chmiel angekündigt, um einen ganz neuen Motor abzuholen“, schnauft Smolinski über seinen prominentesten Kunden aus Rybnik, der 2025 für Łódź in der zweiten Polenliga antritt. „Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich vor lauter Arbeit als Tuner kaum mehr die Zeit, mich und mein eigenes Material richtig vorzubereiten.“
Deswegen fährt Smolinski auch kaum mehr bundesweit Rennen, sondern vornehmlich in Bayern – sowie in der Langbahn-WM und in der Zweiten Speedwaybundesliga als Kapitän des MSC Olching auch nördlich des Weißwurstäquators. Etwa am Abend des 30. April beim „Speedway in den Mai“ in Cloppenburg. Insgesamt, betont er, komme er damit auch immer noch auf mindestens 20 Veranstaltungen im Sattel – neben der ganzen Motortunerei.
Die Zielkurve in Pocking ist immer heimtückisch. – Martin Smolinski.
Der MSC Pocking hat auch schon sein erstes Juniorentraining hinter sich – am vergangenen Wochenende. Das lockte in „Niederbayern TV Passau“ sogar einen eigenen Regionalsender an. „Wir haben im Verein selbst einige Motorräder, die wir interessierten Kindern leihen können“, verrät Vorstand Stephan Klappenberger in der Sendung, „und auch einige Sponsoren aus der unmittelbaren Nähe, die uns Motorrädern für genau diese Zwecke leihen. Unser Ziel lautet natürlich, die Kinder und ihre Eltern nach ein paar Schnuppertrainings zu überzeugen, mit eigenem Material in den Sport einzusteigen.“
Ausgerechnet zum Nachwuchstag konnte Jugendwart Valentin Grobauer – der hinter den Kulissen als Anwärter auf einen der beiden Bahnreservistenplätze beim Landshut-Grand Prix gehandelt wird – nicht antreten: Er war für den AC Landshut an der fernen Ostsee in der dritten polnischen Liga im Einsatz.
In Pocking gilt Grobauer neben Sandro Wassermann und Smolinski als einer der Punktegaranten für einen möglichen Heimsieg. Denn er kennt als Einheimischer eine ganz besondere Tücke des Rottalstadions – genau wie Smolinski. Der warnt: „Die Zielkurve ist immer heimtückisch. Wenn du da zu weit reinfährst, dann treibt’s dich gern mal zu weit raus, und die Anderen können innen an dir vorbeifahren.“
Celina Liebmann wird diese Eigenheit am Karsamstag kennenlernen. Da fährt die Albacherin bereits im Bayerncup mit – für den für alle Zuschauer der Eintritt frei ist. Das Hauptrennen mit dem Vierländerkampf steigt am Ostersonntag ab 15:15 Uhr.
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