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Riss auf Fehlersuche

Die Ursachenforschung für den flauen Montag von Manchester führt Erik Riss zu kleinen Schnitzern mit einer großen Kettenreaktion.


Bergab geht’s meistens schnell. Auch für Erik Riss. Nach einem granatenmäßigen Einstand in die Saison vor allem in England, der den Deutschen Speedwaymeister endgültig auf die Poleposition für die Wildcard beim Grand Prix in Landshut am 3. Mai gespült haben muss, folgte diese Woche die Ernüchterung – bei einer Auswärtsniederlage seines britischen Erstligisten Oxford in Belle Vue fand Riss nie ins Rennen.


Vorausgegangen war eine Rennpause, weil Riss sich beim Best Pairs-Finale der britischen Zweitligamannschaften eine Schulter geprellt hatte. „Am Sonntag bin ich in Polen wieder das erste Rennen gefahren, für Landshut“, rekapituliert der Memminger. Das Comeback sei auch eigentlich zufriedenstellend verlaufen – aber: „Den letzten Lauf habe ich nach einem schlechten Start vergeigt; an dem Tag gab es nur eine Linie innen am Strich; nach dem schlechten Start konnte ich nichts mehr machen. Das hat mir sehr gestunken.“


Erik Riss hat am Montagabend allen Grund, finster und nachdenklich dreinzuschauen. Foto: Team Riss
Erik Riss hat am Montagabend allen Grund, finster und nachdenklich dreinzuschauen. Foto: Team Riss

Dann kam der blasse Montagabend von Manchester – dessen Analyse eindrucksvoll zeigt, welche Kleinigkeiten im Speedway entscheidend sein können. „Im ersten Lauf war mein Choke an, weil mein Mechaniker vergessen hatte, den Choke nachm Warmlaufenlassen wieder rauszumachen“, erläutert Riss. „Deswegen war ich im ersten Lauf untermotorisiert und wusste daher gar nicht, was ich mit dem Setup machen sollte. Ich bin ab da dem Setup den ganzen Abend hinterhergerannt.“


Es sind einfach zu viele Missgeschicke passiert. – Erik Riss

Die Liste der kleinen Pannen mit großen Folgen setzte sich zwei Heats später fort: „Im dritten Lauf ist mir in der ersten Kurve der Totmacher rausgerissen, ich bin disqualifiziert worden. Ich habe den ganzen Abend dem Steno hinterhergerannt. Es gibt kein eindeutiges Problem, auf das ich mit dem Finger zeigen könnte. Es sind einfach zu viele Missgeschicke passiert.“


Aber wie kann es sein, dass eine solche Petitesse einem den ganzen Rennabend ruinieren kann? Riss verweist auf die mittelfristigen Folgen des verkorksten ersten Heats. „Jeder Fahrer schätzt vorm ersten Rennen ein, was bei der Abstimmung von Ritzel Zündung und Düse für die jeweiligen Bahnbedingungen am besten funktionieren könnte. Dadurch, dass der Choke im ersten Lauf an war, hatte ich aber keinen Anhaltspunkt, ob diese Einschätzung richtig ist – und bin dem Setup hinterhergerannt, ohne etwas zu finden, das funktioniert hätte.“

 
 
 

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