Polen-Stars in bestechender Frühform

Wer hätte gedacht, dass im Weltmeister sogar ein kleiner Dichter schlummert? „Schritt für Schritt komm’ ich in Tritt“, bilanziert Bartosz Zmarzlik nach dem offenen Rennen „Um die Krone Bolesławs des Tapferen“. Der war einst der erste König von Polen, drum findet das Rennen auch in Gnesen statt: Gniezno ist die erste Hauptstadt Polens.

Der Kronen-Preis ist eine prestigeträchtige Sache, selbst wenn es im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit 14 Jahren nicht stattgefunden hat. Bei der Rückkehr 2025 nutzte es ein Feld voller Grand Prix-Fahrer und Leistungsträger aus der polnischen Liga, die am kommenden Wochenende ihren ersten Spieltag haben wird, zum Feinschliff für die Saisonvorbereitung.

Bartosz Zmarzlik (vorn) gewinnt ein offenes Rennen in Polen, Dominik Kubera (hinten) ein anderes.

Zmarzlik und Andrzej Lebedews geben mit drei Laufsiegen zu Beginn das Tempo vor. Der Lette ist punktmäßig sogar um einen Zähler besser als Zmarzlik, beide qualifizieren sich sicher fürs Finale. Im Hoffnungslauf um die letzten beiden Finalplätze setzen sich Jason Doyle und Artjom Laguta gegen Fredrik Lindgren und Robert Chmiel durch.

Im Endlauf landet Zmarzlik einen klaren Start/Ziel-Sieg. Doyle verliert Platz 2 wegen eines Ausfalls in Runde 2 an Laguta, Lebedews wird Dritter.

In Lissa, also Leszno, fand parallel ein zweiter Klassiker statt: das  Alfred-Smoczyk-Memorial, benannt nach dem ersten Polnischen Einzelmeister der Geschichte aus Kosten, der 1950 mit nur 21 Jahren im Wald von Kąkolewski bei Gostyń bei einem Motorradunfall tödlich verunglückte. Am Stadion in Lissa, das nach Smoczyk benannt ist, steht auch eine Statue, die ihn mit seinem Motorrad zeigt.

In Lissa ist Juniorenweltmeister Nasar Panitzki, der für den Heimverein in der Ekstraliga fährt, nach drei Läufen mit Maximum vorn, gleichauf mit dem Russen Chleb Tschegunow und dem Dänen Nicolai Klindt. Der schlägt dann Tschegunow, während Dominik Kubera nach zwei zweiten Plätzen zu einer Siegesserie ansetzt.

In Heat 17 legt Kubera vor, in Lauf 18 ringt Klindt Parnitzki nieder und zieht damit in 13 Punkten mit Kubera gleich. Das dadurch nötig gewordene Stechen um den Gesamtsieg gewinnt Kubera sicher vor dem kahlköpfigen Dänen.