Knietief in der Krise
- norbertockenga
- vor 9 Stunden
- 3 Min. Lesezeit
Birmingham und Oxford warten in England weiter auf ihre jeweils ersten Ligasiege der Saison.
Stewart Dickson kann sich einen kleinen Seitenhieb nicht verkneifen. „Die stärkeren Mannschaften werden alle mit Siegen in Birmingham rechnen“, sagt der Teammanager der Leicester Lions vor der Montagspartie in der Second City. „Ich bin sicher, dass auch die irgendwann ihren ersten Sieg holen werden – ich hoffe aber, dass das erst passieren wird, nachdem wir dort zu Gast gewesen sind.“

Die wohlfeile Spitze erweist sich als zutreffende Prophezeiung. Zwar muss Leicester auch in Birmingham auf den von Visumsproblemen mattgesetzten Matej Zagar verzichten. Für ihn holte Dickson Lewi Kerr als Ersatzmann ins Aufgebot. Nach zwei 5:1-Laufsiegen zu Beginn sorgte vor allem Grand Prix-Fahrer Max Fricke dafür, dass der Vorsprung der Gäste sich früh auf ein beruhigendes Maß einpegelte. Zwar robbten sich die Gastgeber mit 4:2-Siegen in beinahe jedem Block immer wieder ein bisschen näher ran, konnten aber die Heimniederlage nie in Zweifel ziehen. Obwohl Tobiasz Musielak sogar Fricke ein Mal schlagen und dessen Hoffnungen auf den Maximum so ein P vorsetzen konnte, behielt Leicester am Ende in 40:50 klar die Oberhand.
Zum ersten Mal in diesem Jahr hat jeder einzelne Fahrer mindestens einen Heat gewonnen. – Nicolai Klindt
Fricke war es auch, der im Paar mit seinem australischen Landsmann Sam Masters in Lauf 13 endgültig den Sack zumachte – mit einem 5:1 über Musielak, der immer wieder als taktische Reserve eingewechselt wurde, und Michael Jepsen Jensen.
Die zweite Montagspartie fand auf einer selbst für die Gastgeber ungewöhnlich tiefen und griffigen Bahn in King's Lynn statt. Tom Brennan, Granatenserve Chris Harris, Nicolai Klindt und Ashton Boughen gewinnen für die Gastgeber allesamt ihre ersten Läufe und bringen die Stars gegen Oxford so schon im ersten Durchgang happig in Führung – mit 18:6. Klindt, der ab Mai auf die Reserveposition zurückgestutzt werden wird, verrennt sich auf der für ihn überraschenden Bahn zwar mit der Abstimmungsanpassung, trägt aber dennoch neun Punkte zum klaren 59:31-Sieg von King's Lynn bei. „Wir haben es in diesem Jahr zum ersten Mal geschafft“, strahlt der Däne, „dass jeder einzelne Fahrer aus dem Team mindestens einen Heat gewinnt.“
Der Sieg hätte sogar noch höher ausfallen können. Doch eine ganze von teils spektakulären Stürzen bringt King's Lynn um eine Ausbeute von theoretisch locker über 60 Zähler. Bomber Harris fällt in Lauf 11 auf Rang 2 und auf Kurs zu einem 5:1; Niels-Kristian Ievsren steigt in Lauf 14 ab, Tom Brennan reißt in Heat 10 nach einer Berührung mit Gästefahrer Peter Kildemand die Kette, bei der wüsten Massenkollision reißt er auch Charles Wright – einen der größten Pechvögel des Frühlings – mit. Wright muss danach mit Schmerzen an einer Hand die Segel für den Rest des Abends streichen.
Die Gäste rund um Erik Riss warten daher genau wie Birmingham weiter auf ihren ersten Saisonsieg, während Leicester sich wieder an die punktgleichen Aces und Tigers heranrobbt und King's Lynn um zwei Plätze hinterm letzten Playoffrang zurückliegt.
Zahlen, bitte
Birmingham – Leicester 40:50
King's Lynn – Oxford 59:31
1. Ipswich 10
2. Manchester 6
3. Sheffield 6
4. Leicester 6
5. King's Lynn 4
6. Birmingham 0
7. Oxford 0
Die bislang so dominanten Tabellenführer aus Ipswich hatten am Montagabend frei. Sie treten erst wieder nach dem WM-Auftakt in Landshut an – im Derby gegen King's Lynn.
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