Der Meister wankt, aber er fällt nicht
- norbertockenga
- vor 5 Tagen
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Tschenstochau hat Motor Lublin am Rand einer überraschenden Niederlage, kann den Sack aber nicht zumachen.
Beinahe hätte sich Lublin selbst ein Osterei gelegt. Die Titelverteidiger der polnischen Ekstraliga müssen beim Heimrennen gegen Tschenstochau bis zum vierten Heat warten, ehe sie überhaupt den ersten Laufsieg einfahren können: Fredrik Lindgren durchbricht da den Bann von drei Niederlagen, welche Jason Doyle gegen Mateusz Cierniak, Piotr Pawlicki – der Dominik Kubera schlägt – und die beiden Junioren der Heimmannschaft zugefügt haben.
Das Duell verläuft weiter ausgeglichen: Doyle schlägt Lindgren. Das dänische Toptalent Mads Hansen kann Jack Holder länger als erwartet piesacken, Bartosz Zmarzlik liefert sich mit Piotr Pawlicki einen vier Runden langen, harten Zweikampf. Lublin hält nur mit knapper Not einen Zweipunktevorsprung – bis Zmarzlik und Kubera in Heat 9 das erste 5:1 für die Favoriten landen.
Zwei Mal in Folge verhauen die Gäste dann taktische Optionen – und vertändeln mit dem missratenen Einsatz zweier taktischen Reserven die Sieghoffnungen. Und das, obwohl beide Junioren von Tschenstochau deutlich besser agieren als ihre Gegenüber von Lublin. Doyle ist zwar in 14+1 Punktbester des ganzen Duells, doch erfährt der Australier zu wenig Unterstützung aus dem Team: Außer dem Australier schreibt niemand zweistellig. Bei den Gastgebern sind Zmarzlik, Kubera und Holder im zweistelligen Bereich unterwegs, die Heatleader machen damit den schwachen Auftritt der Junioren, bei denen vor allem Bartosz Bańbor enttäuscht und ausgetauscht wird, wieder wett und sichern Lublin den knappen Sieg.
GKM Graudenz etabliert sich in der Tabelle mit einem Sieg über Aufsteiger ROW Rybnik als ärgster Verfolger von Lublin. Graudenz beginnt zwar mit einem letzten Platz von Michael Jepsen Jensen, einem der Besten der frühen Saison, und damit nur mit einem 3:3. Doch danach nehmen sowohl die Junioren als auch das Duo Jaimon Lidsey/Kacper Łobodziński für die Mannschaft von Robert Kościecha jeweils mit 5:1 das Zepter in die Hand.

GKM kann zwar die Führung konsolidieren, doch vor allem Nicki Pedersen und Chris Holder halten für den Aufsteiger aus Rybnik den Kessel lange unter Dampf. Ausgerechnet Jepsen Jensen besiegelt dann die Niederlage der Gäste: Der Däne verliert im Duo mit Maksim Drabik zweimal gegen das Paar Jakub Miśkowiak/Max Fricke.
Zahlen, bitte
Lublin – Tschenstochau 49:41
Graudenz – Rybnik 51:39
Landsberg – Thorn 45:45
Breslau – Grünberg 60:30
1. Lublin 4
2. Graudenz 4
3. Thorn 3
4. Breslau 2
5. Rybnik 2
6. Landsberg 1
7. Tschenstochau 0
8. Grünberg 0
Hinter den Playoffanwärtern trennen sich Landsberg und Thorn Unentschieden. Vor allem, weil Emil Saifutdinow für die Gäste aus der Grand Prix-Stadt Landsberg völlig indisponiert fährt, was vor allem Anders Thomsen, Martin Vaculik und Andrzejs Lebedews ausnutzen können. Da auch Robert Lambert für Thorn nur sieben Punkte beisteuert, verpffut die Leistung von Mikkel Michelsen als Topscorer des Tages in einem Remis – herausgefahren in einem dramatischen letzten Lauf.
Im letzten Osterrennen überrollt Breslau die Gäste aus Grünberg mit 60:30. Angeführt von Neu-Grand Prix-Fahrer Brady Kurtz und dem gewohnt heimstarken Artjom Laguta. Bei Zielona Góra, also Grünberg, zeigt sich einzig Neuzugang Leon Madsen kampfstark. Doch selbst dessen wüste Attacken tropfen reihenweise an den souveränen Heimmächten ab.
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