Wettrüsten vorm dramatischen WM-Finale
- norbertockenga
- 1. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
Wie Titelverteidiger Martin Haarahiltunen sich auf die letzten beiden Eisspeedway-Grands Prix des Jahres vorbereitet.

Helmut Heimann hat keine Zeit für eine Mittagspause. Der westfälische Motortuner steht in der Woche vorm Finale der Eisspeedway-WM fast ohn’ Unterlass in seiner Werkstatt – und werkelt an jenem Aggregat, das intern nur „Nummer 1“ heißt.
Leser der Zeitschrift PITWALK wissen es längst: Heimann ist Tuner für drei Viertel der Schweden im Eisfeld. Auch für Martin Haarahiltunen, den Weltmeister, der als Tabellenführer zu den letzten beiden Großen Preisen nach Heerenveen kommt. Motor Nummer 1 ist jener Halblitermotor, mit dem Haarahiltunen sowohl das Finale der Schwedischen als auch der Nordischen Eisspeedwaymeisterschaft bestritten hatte – nicht aber die ersten beiden Grands Prix in Inzell.
Fürs Finale in den Niederlanden pocht Haarahiltunen darauf, seine Nummer 1 – von dreien – wieder zu bekommen. „Der ist an sich nichts Besonderes“, relativiert Tuner Heimann, „außer eine etwas andere Nocke hat der nichts Anderes drin als die restlichen. Aber Martin ist sehr akribisch mit seinen Motoren. Er führt genau Buch, wie viele Läufe ein Motor auf dem Buckel hat – und wann er nach 35 oder 40 Heats überholt werden muss.“
Martin ist sehr akribisch mit seinen Motoren. - Tuner Helmut Heimann
Mit der Nummer 1 hat der Schwede aus Örnskoldsvik die beiden Finalläufe im hohen Norden nicht gewonnen. Doch die Bahn in Heerenveen weist längere Geraden auf als die eher runden Ovale in Skandinavien; gleichzeitig ist ihr Eis härter als jenes in Inzell, sodass für die beiden Rennen in Südfriesland andere Verhältnisse herrschen – und die Maschinen auch entsprechend anders getunt werden müssen.
Haarahiltunen geht mit einem Vorsprung von vier Punkten auf Heikki Huusko und einem weiteren Zähler auf dessen finnischen Landsmann Max Koivula nach Heerenveen. Huusko/Koivula haben gemeinsam die Nordische Paar-Eismeisterschaft gewonnen. Der Schwedentitel ging an Niclas Svensson, einen guten Freund von Haarahiltunen. Svensson hat mit seinen sechs WM-Punkten Rückstand ebenso noch intakte Titelambitionen wie der punktgleich auf WM-Rang 5 liegende Luca Bauer. Selbst Lokalmatador Jasper Iwema und Vizeweltmeister Max Niedermaier können in Heerenveen noch Weltmeister werden.
Denn die Eisspeedway-WM ist spannender denn je, seit die einst dominanten Russen aufgrund der Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs nicht mehr starten dürfen.
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