Krankenwagenfahrer im Krankenstand
- norbertockenga
- 28. März
- 2 Min. Lesezeit
Aki Ala-Riihimäki muss das Eisspeedway-WM-Finale in Heerenveen sausen lassen. Schon dass der Finne sich in Inzell überhaupt in den Sattel geschwungen hatte, war beachtlich.

Es ist irgendwie passend: Aki-Ala Riihimäki reist nicht mit einem der üblichen Großraumtransporter zu den Rennen. Der Finne fährt stattdessen mit einem umgebauten Krankenwagen vor – jenen großen und hohen Mercedes-Kombi, die in den Siebzigern und frühen Achtzigern vor Einführung der heute üblichen RTW auf dem Lande noch zum Straßenbild gehörten.
Ich habe Schmerzen, wenn ich laufe, aber beim Fahren merke ich davon nichts. – Aki Ala-Riihimäki
Jetzt muss der 59-Jährige sich selbst krankmelden: Bereits bei einem bösen Sturz beim EM-Finale in Sanok hatte er sich die linke Kniescheibe drei Mal gebrochen und das zugehörige Kreuzband gerissen. Der Unterschenkel ließ sich im Knie hin- und herschieben wie ein Riegel in seine Lasche am Türrahmen.

Trotzdem quälte er sich nur eine Woche nach dem Horrorcrash beim WM-Auftakt in Inzell wieder auf seine Langbaumaschine. Doch im Fahrerlager humpelte Ala-Riihimäki langsam, beim Defiliermarsch aller Piloten bei der Fahrervorstellung kam er mit seinen Kontrahenten kaum mit. Man sah ihm an: Das lädierte Trümmerknie machte ihm Mordsschmerzen.
Im Chiemgau krachte Riihimäki samstags in die Ballen, nachdem Heikki Husko ihn auf dem Weg von Rang 3 zum Laufsieg überholt und er seinen Konter übertrieben hatte. Er beendete den Abend vor lauter Schmerzen im Bein nicht – beteuerte aber am Morgen des Folgetags: „Ich habe noch Schmerzen, aber beim Fahren merke ich da kaum was von.“

In der Tat quälte er sich wieder durch die Heats, fällte aber schon am Sonntagabend im Fahrerlager die Entscheidung, Heerenveen sausen und sich stattdessen am massiv angeschwollenen Knie operieren zu lassen.
Inzwischen hat der Finne diesen Entschluss auch auf seiner Facebookseite bestätigt. An seiner Statt wird der Schwede Jimmy Hörnell in Südfriesland ins Starterfeld aufrücken.
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