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Wie kam Iwema so weit nach vorn?

Aktualisiert: 26. März

Jasper Iwema erlebte in Inzell zwei Grands Prix wie Tag und Nacht: am Samstag noch im Nirgendwo, sonntags auf dem Treppchen. Wie kam der Wandel zustande?

Der Kettenschutz von Jasper Iwema bietet dem Stiefel nur wenig Halt. Der schwarz Schlauch darüber ist bereits die verstärkte Sonntagsversion für gesicherte Methanolversorgung. Foto: Norbert Ockenga
Der Kettenschutz von Jasper Iwema bietet dem Stiefel nur wenig Halt. Der schwarz Schlauch darüber ist bereits die verstärkte Sonntagsversion für gesicherte Methanolversorgung. Foto: Norbert Ockenga

Der zweite Gesamtrang von Jasper Iwema am Sonntag von Inzell war eine kleine Sensation. Zumindest, wenn man die Leistung des Asseners von einem Abend früher zugrunde legt: Da fuhr Iwema im Niemandsland.


Im ersten Vorlauf stotterte sein Motor in den Kurven, sodass der ehemalige Straßenrennfahrer gar nicht erst genug Fahrt für die übliche Schräglage aufnehmen konnte. Auf den Geraden lief das Bike rund, in jeder Kurve hatte es Schluckauf.

Ich habe gewusst, dass ich gut genug vorbereitet bin, um gute Ergebnisse zu holen. – Jasper Iwema

Erst spät kam sein Mechaniker drauf: Iwema platzierte seinen kurveninneren Rennfahrerstiefel genau so, dass der in den Kurven hochgedrückt wurde – mit unglücklicher Präzision genau auf jenen kleinen Gummischlauch, der das Methanol in den Vergaser transportiert. Der ist in der Serienausfertigung so weich, dass der Stiefel ihn zusammendrückte und damit den Volumenstrom vom drei Liter großen Tank zum Vergaser entscheidend reduzierte: Der Motor kriegte schlicht zu wenig Sprit.



Jasper Iwema ist eine niederländische Frohnatur. Foto: FIM
Jasper Iwema ist eine niederländische Frohnatur. Foto: FIM

Bei den bisherigen Vorbereitungsrennen in Schweden war das nicht aufgefallen, weil die Kälte dort das Schlauchgummi härter und steifer frieren ließ – und damit so widerstandsfähig gegen den Stiefeldruck machte, dass Iwemas neue Sitzposition keinen Schaden anrichtete.





Fürs Sonntagsrennen ersetzte der Mechaniker den Schlauch durch einen dickeren mit stabilerer Außenwand. Für Heerenveen möchten die Niederländer eine Bauweise kopieren, die sie bei den Vettern Niedermaier abgeguckt haben: Die fahren mit einem speziellen Alublech mit kleinen Stacheln oben auf dem Kettenschutz. Diese extrem raue Fläche dient als rutschfeste Ablage für den kurveninneren Fuß – und hält ihn stabil auf Position, weil sich die Aludornen stützend in den Tiefen bohren.



Der mit Metalldornen besetzte Kettenschutz von Max Niedermaier jr. hält den Stiefel. Mit solch' einer Technik möchte Iwema nun auch beim nächsten WM-Wochenende in Heerenveen antreten. Foto: Norbert Ockenga
Der mit Metalldornen besetzte Kettenschutz von Max Niedermaier jr. hält den Stiefel. Mit solch' einer Technik möchte Iwema nun auch beim nächsten WM-Wochenende in Heerenveen antreten. Foto: Norbert Ockenga

Die Idee zu dieser Stütze stammt ursprünglich vom dreifachen Exweltmeister Dimitri Koltakow, heute 34, aus Kurgan im Südwesten Sibiriens.

 
 
 

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