Vertrauensbildende Maßnahmen
- norbertockenga
- 2. Apr.
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Wie Max Niedermaier beim WM-Finale in Heerenveen wieder an jene Form anknüpfen möchte, mit der er 2024 WM-Zweiter im Eisspeedway wurde.

Freitags geht’s gleich in aller Früh’ rund. Der enge Zeitplan des Eisspeedwaywochenendes in Heerenveen diktiert den WM-Teilnehmern bereits um neun Uhr morgens das einzige Training in den Terminkalender. Denn danach muss die Eisbahn im Thialf wieder aufbereitet werden, da am selben Abend noch der Roloef-Thijs-Pokal als Rahmenrennen stattfindet.
Zu dieser frühen Uhrzeit muss Max Niedermaier schon einen Vergleichstest fahren – zwischen zwei Vorderreifen. „Ich habe mir bei der EM einen neuen Mitas-Reifen von Antonin Klatovsky gekauft“, verrät der 37-jährige Bayer. „Die Mitas-Reifen sind dicker und weisen eine andere Gummimischung auf als die Mefo. Angeblich sollen sie länger halten.“
Ich hoff', dass ich mich wieder draufsetzen kann und dann das nötige Vertrauen hab'. – Max Niedermaier
Bislang ist Niedermaier mit Mefo-Reifen gefahren. „Ich bin den neuen Reifen in Inzell schon im Training gefahren. Da hat er mir nicht gefallen“, grenzt Niedermaier ab. „Für weiches Eis kam er mir zu steif vor.“ Allerdings ist in Heerenveen das Eis härter. Und im Chiemgau hatte Niedermaier im Training Maleschen mit seinem Motor, sodass er nicht das volle Trainingsprogramm hatte durchziehen können: „Wir hätten den anderen Reifen freitags mehr einfahren sollen. Denn der muss auch deutlich mehr eingefahren werden als der Mefo, weil er steifer ist. Ich habe zuletzt vor sechs Jahren einen Vorderreifen von Mitas gefahren, seitdem bin ich immer bei Mefo geblieben, weil die mir deutlich besser gefallen.“
Doch die Sturzorgie vom Sonnabend in Inzell, wo der amtierende WM-Zweite gleich drei Mal fiel, hat den Lohnunternehmer und Landwirt aus der Nähe von Wasserburg zum Handeln getrieben. Der Vergleichstest der beiden Vorderreifenfabrikate ist dabei eher ein Nebenkriegsschauplatz; aller Wahrscheinlichkeit nach wird Niedermaier vorn weiterhin mit Mefo fahren, denn deren Vorderreifen haben sich vorn als das Maß der Dinge etabliert.
Und zwei der drei Unfälle in Inzell passierten, weil Niedermaiers Hinterreifen am Kurveneingang angefangen hatte zu springen und der Fahrer das flummihafte Bike dann nicht wieder beruhigen konnte. Dieser Unruhe möchte er mit zwei Modifikationen zu Leibe rücken: „Wir haben für Heerenveen die Federvorspannung etwas härter eingestellt. Und wir brauchen mehr Luft im Hinterrad. Zwar herrschen in Heerenveen andere Gegebenheiten als in Inzell, weil drei Rennen gefahren werden und das Eis härter ist. Aber trotzdem glauben wir, dass das der richtige Weg ist – nachdem wir zwischen den Rennen alles noch mal vermessen und durchdacht haben. Ich hoff’, dass ich mich nach diesen kleinen Änderungen wieder draufsetzen kann – und dann das nötige Vertrauen wieder hab.’“
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