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Daumen hoch für den maladen Daumen

Die Fleischwunde von Maximilian Niedermaier ist rechtzeitig vorm WM-Finale wieder verheilt. Der Youngster weiß, wo's in Holland langgehen soll.

So sah der schlimme linke Daumen von Maximilian Niedermaier in Inzell vor knapp drei Wochen aus. Mittlerweile sind die Fäden gezogen und die schlimmsten Wunden verheilt. Foto: Norbert Ockenga
So sah der schlimme linke Daumen von Maximilian Niedermaier in Inzell vor knapp drei Wochen aus. Mittlerweile sind die Fäden gezogen und die schlimmsten Wunden verheilt. Foto: Norbert Ockenga

Maximilian Niedermaier fühlt sich wieder gewappnet. „Am Wochenende habe ich gemerkt, dass der Daumen wieder geschmeidig wird“, strahlt der 24-jährige Bayer vorm WM-Finale in Heerenveen. „Seit dieser Woche brauche ich nicht mal mehr einen Verband.“


Der 24-jährige Vetter von Vizeweltmeister Max Niedermaier, seinerseits am Sonntag gerade 37 geworden, hatte sich in der Woche vorm WM-Auftakt in Inzell beim Eisspeedway-EM-Finale in Sanok eine fünf Zentimeter lange Fleischwunde am linken Daumen zugezogen, die mit sechs Stichen genäht werden musste. Er war in einer Rolle vorwärts von seiner Maschine abgestiegen und dabei mit dem Arm ins Vorderrad geraten; das hatte seine Hand auf die Spikes gezogen, die wiederum den linken Daumen perforierten.


Bereits in der Woche nach Inzell hatte er sich die Fäden ziehen lassen. „Dabei hat der Arzt sich die Wunde natürlich noch genau angeschaut. Aber er hatte nichts zu bemängeln. Es hatte sich nichts entzündet oder dergleichen. Letzte Woche hatte ich noch einen starren Verband drüber – wie ich auch in Inzell draufhatte. Aber mit dem konnte ich meinen Daumen nicht recht abknicken. Deswegen habe ich dann am Wochenende abgenommen – und gemerkt: Es geht auch ohne. Es zieht zwar noch ein bisschen, aber das ist wahrscheinlich für die Verletzung normal. Und die Hornhaut löst sich langsam ab.“

Ich muss das Gas länger stehenlassen und dann schneller umlegen. – Maximilian Niedermaier

Niedermaier führt die Sturzursache darauf zurück, dass er in Sanok „zu viel gewollt“ hätte. „Deswegen habe ich das Gas zu lange stehenlassen und bin dann abgeflogen. In Inzell bin ich dann vielleicht ein bisschen zu vorsichtig gefahren. Da habe ich gemerkt: Ich muss länger das Gas stehenlassen, dann schnell umlegen – und möglichst innen am Strich lang fahren, nicht so eine komische Linie wie ich’s in Inzell probiert habe.“


Gerade in Heerenveen werden extreme Linien gefragt sein: entweder ganz innen – oder ganz weit außen, wo Vetter Max Niedermaier sich traditionell am wohlsten fühlt. Denn nur auf diesen beiden extremen Spuren kann sich das Eis länger in Schuss halten. „Ich fürchte, dass es ein hübscher Acker wird“, schwant Maximilian Niedermaier über die Bahnbedingungen auf dem Eisschnelllaufoval. „Das wird eher Beton als Eis – so, als ob es sehr, sehr kalt ist.“


Das hat zur Folge, dass auf den vielbefahrenen mittleren Spuren schnell tiefe Rillen und Furchen rausgefahren und ganze Eisbrocken rausgebrochen werden. Maximilian Niedermaier kennt das aus dem vergangenen Jahr gleich doppelt: Da war der Junior von Inn-Isar-Racing per Ausnahmegenehmigung sowohl den Roloef-Thijs-Pokal am Freitagabend als auch die WM-Läufe am Samstag und Sonntag mitgefahren, hatte also die Entwicklung der Bahn über alle drei Veranstaltungstage aus erster Reihe Mitte beobachten können. Einen nennenswerten Vorteil fürs Fahren und die Linienwahl sieht er darin für Heerenveen 2025 zwar nicht mehr: „Dazu ist es schon zu lange her. Aber ich kann mir vorstellen, wie das Eis ausschauen wird.“

 
 
 

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