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Causa Janowski beendet

Das Heckmeck um die Suspendierung von Maciej Janowski hat ein halbwegs gütiges Ende gefunden.


Maciej Janowski darf beim Goldhelmrennen in Oppeln – oder auf polnisch: Opole – an den Start gehen. Damit kann der 33-jährige Breslauer ganz normal Anlauf auf die Qualifikation für die Speedway-WM 2026 nehmen – trotz der lange schwelenden Kontroverse um sein teilweises Schwänzen eines Trainingslagers der polnischen Nationalmannschaft auf Malta.


Janowski war von dem Wintertrainingscamp vorzeitig abgereist, um der Hochzeit eines befreundeten Sponsors beizuwohnen und sich um seine Arbeitserlaubnis für England zu kümmern. Das ist seit dem Brexit auch für EU-Europäer wie für einen Polen ein deutlich mühseligeres bürokratisches Unterfangen als vorher.



Maciej Janowski hat mit seinem teilweisen Schwänzen eines Trainingslagers eine Kontroverse losgetreten, die nach langem Gezeter beendet ist. Foto: FIM
Maciej Janowski hat mit seinem teilweisen Schwänzen eines Trainingslagers eine Kontroverse losgetreten, die nach langem Gezeter beendet ist. Foto: FIM


Zwar hatte Janowski den polnischen Teammanager Rafal Dobrucki über seine Abreise in Kenntnis gesetzt, war also nicht einfach so getürmt. Doch Dobrucki sah sich trotzdem gezwungen, beim Verband Meldung zu machen. Und die sperrten Janowski daraufhin wegen unerlaubten Enfernens von der Truppe für alle Nationalteameinsätze der Saison 2025. Also fürs Speedway der Nationen am Saisonende, aber auch für alle Einzelwettbewerbe, in der man unter der rotweißen Flagge antritt.


Die drakonische Strafe hatte einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Auch die Fahrer schalteten sich ein – wie Weltmeister Bartosz Zmarzlik verrät: „Alle polnischen Fahrer wollten ein Treffen mit den Verbandsvertretern. Dabei hat jeder gesagt, was er von der Sache hält – und jetzt haben wir einen besseren Weg gefunden, in Zukunft mit so etwas umzugehen.“


Für das Goldhelmrennen haben die Funktionäre sich einen Kunstgriff einfallen lassen, um eine salomonische Lösung hinzukriegen: Dobrucki und der Verband widmeten es kurzerhand in den Start in die Grand Prix-Saison 2026 um. Damit kann man den Worten des Sportgesetzbuchs gerecht bleiben, Janowski weiterhin für 2025 von polnischen Prädikaten und der Nationalmannschaft ausschließen – ihn aber in Schlesien starten lassen.


Alle Fahrer wollten ein Treffen mit den Verbandsvertretern. – Bartosz Zmarzlik

Der Goldhelm, der jedes Jahr in wechselnden Stadien ausgetragen wird, gilt als direkte Eintrittskarte in die Grand Prix-Serie für den besten derjenigen polnischen Fahrer, der sich nicht direkt für die WM qualifiziert hat. Teammanager Dobrucki genießt oberstes Mitspracherecht bei der Nominierung der Fahrer, in der Regel sind es die besten 12 der Ersten und die besten 4 der Zweiten Liga. Der Goldhelmsieger kriegt inoffiziell stets den polnischen Fixplatz in der WM – sofern er nicht direkt qualifiziert ist.


Janowski hat sich den goldenen Deckel schon zwei Mal aufgesetzt – zuletzt vor zwei Jahren in Oppeln, wo er Zmarzlik besiegte. Sollte er heuer wieder gewinnen, wäre seine Rückkehr in die WM 2026 gesetzt.


 
 
 

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