„Ich hoffe, ich finde was am Bike“
Heikki Huusko geht auf Ursachenforschung

Heikki Huusko muss sich über sich selbst wundern. „Es klingt zwar komisch“, stutzt der Finne, „aber ich hoffe fast, ich finde was am Bike – irgendeinen Schaden, irgendeinen Fehler, der das alles erklären kann.“
Denn ansonsten gehe er ratlos in die Sommerpause – und auch womöglich genau so in den nächsten Eisspeedwaywinter. „Ich bin inzwischen beinahe überzeugt davon, dass irgendwo in meinem Motorrad ein grundlegender Hund begraben sein muss. Denn dafür, dass mit dem Material alles in Ordnung ist – dafür hat das Motorrad mich inzwischen ein paar Mal zu oft abgeworfen.“

In der Tat ist der Winter des Blondschopfs aus dem Rallye-WM-Team von Toyota von einer ganzen Reihe Stürzen geprägt: beim Nordischen Finale in Finnland ebenso wie bei beiden WM-Veranstaltungen in Inzell und Heerenveen. In den Niederlanden zieht er sich dabei sogar eine Perforation der rechten Fußsohle zu, die während des laufenden Samstagsfinales mit sieben Stichen genäht werden muss.
Huusko beißt sich durch, fährt sonnabends wieder, muss sich am Sonntag erst die Freigabe der Rennärtzin holen – und lässt sich dann vor jedem Heat mit dem Rollstuhl zu seinem wartend brabbelnden Motorrad in den Vorstarttunnel zwischen Eishockey- und Eisschnellaufhalle im Thialf kutschieren. „Es tut meinem Fuß nicht gut“, ächzt er nach dem letzten Heat, als er sich an Unterarmgehstützen zu seinem Transporter schleppt, „wenn ich laufe oder stehe. Deswegen die Idee mit dem Rollstuhl.“

Inzwischen ist klar: Die tiefen Wunden, welche die Spikes in den finnischen Fuß perforiert und den zugehörigen Stiefel blutdurchtränkt hinterlassen haben, sind auf dem Wege der Besserung. „Sie haben sich zumindest nicht entzündet“, meldet Huusko eine gute Woche nach dem Unfall mit Max Koivula aus Jyväskylä. Und das ist ungewöhnlich: In der Regel sorgt die Beschichtung der Spikes, die Antonin Klatovsky vertreibt, dafür, dass Wunden sofort eitrig werden.
Huusko möchte nun die vollständige Genesung abwarten und sich dann in seiner Werkstatt an die Arbeit machen. „Ich werde das Motorrad bis auf die letzte Schraube zerlegen. Und dann finde ich hoffentlich irgendwas an der Maschine, das mir die Erklärung für die ganzen Abwürfe und Stürze liefern kann.“
Fotos: Heike Kleene, Norbert Ockenga, FIM