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Ein Mal Langbahn und zurück

Zweigleisig ist das richtige Wort. Ich kehre 2025 zwar in die Langbahn-WM zurück – aber das heißt nicht, dass ich meine volle Konzentration jetzt auf die Langbahn verlagere. Speedway hat immer noch Priorität. Doch ich habe inzwischen wieder richtig Bock auf Langbahn.

Als ich 2016 zum zweiten Mal Weltmeister wurde, hatte ich auf der Langbahn alles erreicht, was ich wollte. Deswegen konzentrierte ich mich danach zunächst voll auf den Speedwaysport.

2014 war ich bereits zum ersten Mal Weltmeister auf der Langbahn geworden. Aber damals hatte ich von den Facetten des Sports noch keine Ahnung; ich ging noch zur Schule und habe mich bei den Rennen einfach nur aufs Motorrad gesetzt. Mein Vater und mein Mechaniker haben die Abstimmung gemacht, ich brauchte nur zu fahren. Ich hatte damals auch nicht das Ziel, Weltmeister zu werden – und erst recht hatte ich keine Vorstellung, den Sport mal professionell zu betreiben.

Als ich 2015 mein Abitur fertig hatte, kam der Zeitpunkt, an dem ich mich entscheiden musste, ob ich weiterfahre. In dem Jahr bin ich WM-Zweiter geworden; das hat mir gestunken. Ich wollte noch ein Mal Weltmeister werden. 2016 musste ich mich dann um alles selber kümmern. Mein Vater kam auch gar nicht mehr mit zu den Rennen.

Ich wollte das ein Mal selber hinkriegen. Denn es gab viele Stimmen, die sagten: „Bei dem Vater und mit dem Motorrad vom Vater muss er ja nur Gas geben.“ Solchen Kritikern wollte ich beweisen, dass ich’s allein kann – und eben nicht nur, weil ich ein Sohn von Gerd Riss bin.

Nachdem ich das mit dem WM-Titel 2016 geschafft hatte, war in Sachen Langbahn irgendwie die Luft raus. Der Gedanke an Speedway hat mich mehr gereizt. Und zweigleisig zu fahren war damals für mich noch schwierig, weil mich die Umstellung vom einen aufs andere Motorrad im Speedway immer um ein paar Rennen zurückgeworfen hat.

2016 war ich erst vier Jahre in dem Sport unterwegs; ich war noch ein ziemlicher Frischling. Mittlerweile bin ich 10 Jahre dabei, habe viel mehr Erfahrung unter dem Hut.

Als Jörg Grohmann mich zu unterstützen begann, stellte sich ziemlich schnell heraus: Der ist ein Riesenlangbahnfan; er wollte mich unbedingt noch mal auf der Langbahn sehen. So bin 2022 wieder bei der Team-WM in Herxheim mitgefahren, obwohl ich das ursprünglich gar nicht auf dem Plan hatte. Im Jahr drauf bestritt ich noch zwei oder drei Rennen – und habe dabei gemerkt, dass mich das im Speedway nicht mehr so beeinträchtigt.

Schon Herxheim hat mir mehr mehr Spaß gemacht als früher, weil es seinerzeit auch immer mit sehr viel mehr Druck verbunden war. Das hat mir damals ein Stück weit den Spaß und die Unbefangenheit geraubt. Als ich dann zum Speedwayfahren nach England gegangen bin, war ich plötzlich komplett auf mich allein gestellt. Da hat keiner mehr gesagt: „Du bist der Sohn von Gerd.“ Da habe ich mich regelrecht befreit gefühlt.

Dass ich jetzt so lange Abstand zum Langbahnsport hatte, hat mir endgültig den Druck genommen. Ich fühle mich jetzt nicht mehr, als wär’ ich der der Sohn von Gerd; ich bin Erik Riss. Deswegen habe ich mich auch mit der Entscheidung leicht getan, nun zweigleisig zu fahren.

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