
Saisonstart in Polen
Hier bloggt Kai Huckenbeck über sein erstes Rennen der neuen Saison, das Kriterium der Asse auf seiner Heimbahn Bromberg in Pommern.
Na also. Das war doch schon mal ein ganz verheißungsvoller Anfang. Beim Kriterium der Asse, einem offenen Einladungsrennen meines polnischen Ligavereins Bydgoszcz, bestritt ich am Sonntag mein erstes Rennen der neuen Saison – und landete auf Rang 6.
Das Kryterium Asów Polskich Lig Żużlowych im. Mieczysława Połukarda, wie das Meeting mit vollem Namen heißt, ist ein Klassiker in Polen, der seine Wurzeln in den Fünfzigern hat. Es wird im Gedenken an Mieczysław Połukard austragen – einen Exfahrer und Vereinstrainer von Bydgoszcz, der 1985 im Infield überfahren worden und an seinen Verletzungen gestorben ist.
Für uns Fahrer aus Bydgoszcz war das Kriterium das erste Rennen des Jahres, während alle anderen polnischen Mannschaften schon einige Testrennen – sogenannte Sparrings – absolviert hatten. Die Bahn ist im Winter mit einem anderen Belag vermischt worden und seitdem sandiger. Auf dem neuen Belag hatten wir mit der Mannschaft auch bereits drei Mal trainiert. Allerdings hatte es vor diesen Trainingstagen sowohl Regen als auch Bodenfrost gegeben. Deswegen war die neue Bahn damals noch tiefer als nun beim Kriterium der Asse. Denn bis dahin hatte sie sich gesetzt, beim Rennen war sie ziemlich glatt – und verlangte entsprechend nach einer anderen Abstimmung als bei unseren Trainings.
Für mich war das Rennen quasi die Generalprobe der Zusammenarbeit mit Matten Kröger. Er war auch mit in meiner Box dabei. Wir haben erstmals im Rennbetrieb alles durchprobiert, was man so an Veränderungen an der Abstimmung vornehmen kann – angefangen mit der Düse haben wir den Renntag über quasi alles umgebaut, um die Möglichkeiten der Technik und die Variablen im Ernstfall zu durchblicken.
Eine der Lehren des Rennens ist: Meine Starts müssen noch besser werden. Das ist keine Frage des neuen Materials, sondern meine rein fahrerische Aufgabe. Ansonsten haben wir gemerkt, dass wir im Laufe des Sonntags in die richtige Richtung gearbeitet haben: Nach zwei dritten Plätzen zu Beginn folgten ein Laufsieg und zwei zweite Ränge. Damit bin ich für den Auftakt schon mal ganz zufrieden – denn wir können darauf aufbauen.
Auffällig war, wie gut unser Team insgesamt beim Kriterium gefahren ist: Vier Fahrer von Polonia landeten unter den ersten Sechs, Neuzugang Alexander Loktajew gewann vor Krzysztof Buczkowski – und vor Grand Prix-Fahrer Mikkel Michelsen von Apator Torún, der seine schwere Schulterverletzung von Riga offensichtlich gut auskuriert hat.
Ich bin nach dem Kriterium der Asse in Polen geblieben. Denn für uns geht's mit den Sparrings jetzt so richtig los: Mittwoch treten wir zu einem Testvergleich zuhause gegen Czestochowa an, am Freitag gibt's den Rückkampf in Schlesien. Dann kann ich auch genau abschätzen, wo ich zu Saisonbeginn tatsächlich stehe. Denn erfahrungsgemäß brauche ich nach dem Winter immer so meine drei Testrennen, bis ich wieder voll in Schwung gekommen bin.