top of page
73056228_non_transparent.png
Bildschirmfoto 2025-03-12 um 09.39.49.png
Logo_Kranimog_RGB300dpi.jpg
PHOTO-2025-04-01-12-36-25.jpg
Bildschirmfoto 2025-04-02 um 16.43.08.png
Logo_schwarz_slogan.jpg
index.png

Die Leiden des
jungen Werlters

Beim Grand Prix-Challenge in Pardubitz 2024 zog Kai Huckenbeck sich mehrere Verletzungen in einer Schulter zu. In seinem neuen Blog für bahndienst.com schildert der Werlter, wie er sich in Herbst und Winter wieder fit fürs Fahr'n machte.

Der Unfall beim Grand Prix-Challenge in Tschechien passierte bereits im Oktober. Aber der Heilungsprozess hat mich bis in die Vorweihnachtszeit in Beschlag genommen.

 

Und der Unfall war eine denkbar unglückliche Verkettung von ungünstigen Umständen. Ausgerechnet der zweite Deutsche im Feld der WM-Qualifikation hat mich erwischt – und dabei konnte Kevin Wölbert nicht das Geringste dafür, dass er von hinten in mich reingeknallt ist.

Die Bedingungen in Pardubice waren ziemlich heikel: Regen, eine tiefe Bahn mit unterschiedlich viel Belag an verschiedenen Stellen – mal Griff, mal rutschig. Ich bin mit fünf Punkten aus den ersten Durchgängen in die letzten Vorläufe gegangen. Damit hatte ich eigentlich beste Chancen, einen der Qualifikantenplätze für die WM-Saison 2025 zu ergattern.

 

Selbst als ich in meinem vorletzten Lauf – Heat 15 – mit Anders Thomsen zusammenstieß, war das Kind noch nicht in den Brunnen gefallen: Ich hätte meinen letzten Durchgang in der Vorrunde gewinnen müssen, dann hätte ich mit acht Punkten noch eine reelle Chance gehabt.

 

Im entscheidenden Heat bin ich auch gleich in Führung geganghen – dann aber in Front liegend von der Innenbahn in den tiefen Grip nach außen gefahren. Dabei ist die Kette runtergesprungen. Ich hatte keinen Antrieb mehr, bin quasi auf der Bahn stehengeblieben – und Kevin Wölbert konnte hinter mir nicht mehr ausweichen.

 

Als er voll in mich reingekracht ist, habe ich mir einen Riss im linken Schulterblatt zugezogen, dazu noch ein paar Absprengungen am Oberarmkopf. Dadurch war ich für gute acht Wochen außer Gefecht: Ich war in Tschechien direkt im Krankenhaus, habe ich mich da röntgen und erstbehandeln lassen – und bin im Herbst in Haselünne noch Mal ins Spital gegangen, um ein paar Nachbehandlungen machen zu lassen.

 

Ich habe eine Schiene für den Arm bekommen, musste alles ruhig halten, um die Verletzung auszukurieren. Als ich wieder zu trainieren anfing, hatte ich zunächst auch ziemliche Schmerzen. Mit viel Schwimmen und Physiotherapie habe ich mich dann wieder zu alter Fitness zurückgekämpft. Ich musste auch erst wieder Muskulatur aufbauen, denn Muskeln schwinden natürlich sehr schnell, wenn man den Arm und den Oberkörper ruhighalten muss und die Muskeln quasi nichts zu tun haben.Insgesamt hat es knappe 10 Wochen gedauert, bis ich wieder komplett schmerzfrei war. Da hat mir das Schwimmen sehr geholfen: Jedes Mal, wenn ich aus dem Wasser kam, war es wieder ein kleines bisschen besser geworden. Die Muskeln kamen nach und nach wieder. 

 

Ich habe vier oder fünf Mal die Woche im Fitnessstudio trainiert und bin Laufen gegangen. Zwischendurch habe ich mich auch auf eine Motocrossmaschine gewagt, um einfach mal die Schulter zu testen. Das war im November 2024.

 

Die Crossbahnen in Dohren und Börger sind nur eine Viertelstunde von meinem Zuhause entfernt. Dort war ich regelmäßig trainieren. Auch in Norden gibt’s direkt hinterm Fahrerlager vom Motodrom Halbemond eine Crossbahn; das ist zwar ein bisschen weiter von zuhause weg. Aber Norden kann ich immer mit Besuchen bei meiner Schwester verbinden – die wohnt in Wirdum in der Krummhörn, das liegt quasi auf dem Weg zum Motodrom Halbemond. Ich bin in Ostfriesland zwar noch nie Cross gefahren, aber das habe ich mir schon lange mal vorgenommen.

 

So habe ich meine Fitness über den Winter hinweg langsam wieder aufgebaut. Als ich im Frühling mit den ersten Testfahrten und Trainings mit meinem neuen Tuner Matten Kröger in Norden und Wittstock begann, habe ich von eventuellen Spätfolgen der Verletzung schon nichts mehr gemerkt.

Matten Kröger war übrigens auch in Pardubice schon mit in meiner Box – wegen des nasskalten Wetters mit Mütze unfreiwillig gut getarnt allerdings. Denn dort wollten wir zum ersten Mal ausprobieren, ob es mit unserer Zusammenarbeit klappt. Die Generalprobe hat technisch und menschlich so gut hingehauen, dass wir uns für 2025 schnell einig geworden sind. Da hat auch das unglückliche Ende im Krankenwagen nichts dran geändert.

AB1W6441.jpg

Im Training vorm Grand Prix-Challenge in Pardubitz herrschten noch gute äußere Bedingungen.

AB1W6685.jpg

Der erste Sturz ging noch glimpflich aus. Doch als beim zweiten Kevin Wölbert in den schon abgestiegenen Kai Huckenbeck hineinpflügte, verletzte der Emsländer sich arg an der linken Schulter.

IMG_5476.jpg

Sein neuer Tuner Matten Kröger war in der Stadt an der Elbe schon mit in der Box von Kai Huckenbeck.

IMG_5485.jpg

Zu Beginn der Vorbereitungsphase auf die Saison 2025 ist Huckenbeck längst wieder der Alte.

Alle Fotos: FIM

bottom of page